Paperback (100% Recyclingpapier), Format 25,7 x 19,0 cm, 207 Seiten,
2002. 3-900944-15-6. – |
Erscheinungstermin und Buchpräsentation:
Dienstag, 4. Dezember 2001
Der Wiener Medien- und Bildungssoziologe Prof. Dr. Hans Högl hat mit der Neuarbeitung und wesentlichen Erweiterung der Erstauflage ein Werk geschaffen, das über eine Studie im landläufigen Sinn weit hinausgeht. Er behandelt Probleme, Fragen und Antworten über das Zusammenleben der Menschen in Tourismusgemeinden auf eine umfassende Weise und bezieht sowohl landwirtschaftliche, ökonomische und umweltrelevante als auch demokratiepolitische, kulturelle und religiöse Gesichtspunkte mit ein. Dabei gelingt es ihm, Analysen, die sonst als „trocken" empfunden würden, mit einer Fülle von treffenden, humorvollen bis geradezu schalkhaften, aber auch nachdenklich stimmenden Aphorismen zu verlebendigen.
So entsteht nicht nur ein wertvolles zeitgeschichtliches Dokument zum Thema „Tourismusentwicklung und Ortsbevölkerung in den Alpen" mit interessanten aktuellen Einblendungen aus aller Welt, sondern zugleich ein feinsinniges, hochstehendes Lehrstück, um für Jung und Alt den aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenkenden Bereich des Fremdenverkehrs mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten näherzubringen.
Kurzum: ein Lesevergnügen von Seltenheitswert!
„'Fremde, verkehrte Welt des Fremdenverkehrs', so nannten wir es als Studenten, als wir Ende der fünfziger Jahre die Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf unsere Heimat in Tirol und Kärnten kritisierten.
Die Probleme haben seither zugenommen. Sie werden in der Zukunft noch größer werden. Der Satz: 'All politics is local' wird in Fremdenverkehrsgemeinden auf die Spitze getrieben: Es geht um örtliche Demokratie, um die Teilnahme und Teilhabe möglichst vieler Ortsansässiger an den Entscheidungsprozessen rund um die Tourismusentwicklung.
Hans Högls Studie darüber, 'wie überbordender Winter- und Alpintourismus die regionale Kultur, das Zusammenleben und die Umwelt im ländlichen Raum beeinflußt', enthält Diagnosen und Therapien, Analysen und vor allem praktische Anregungen. Daher gehört es in jede Gemeinde- und Schulstube, also dorthin, wo die Politik ihren Anfang nehmen soll. Gutes Leben soll demokratisch beginnen."
o. Univ.-Prof. Dr. Manfried Welan
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wirtschaft, Politik und Recht
VORWORT ZUR ZWEITEN, ERWEITERTEN AUFLAGE
… MIT ZEITRAFFER INS THEMA – 0.1 Ein anderes Leben er-fahren. Nur Kontrast-Urlaub? – 0.2 Geburtshelfer. Zum Entstehen der Studie – 0.3 Die Öko-„Masche" ist vorbei – blieben die Probleme? Grund-Begriffe – 0.4 Seitenblick zu Tourismusfolgen in Entwicklungsländern – 0.4.1 Blockade von Ferienanlagen in Indonesien – 0.4.2 Müllflug von den Malediven – 0.4.3 Golftourismus – Widerstand der örtlichen Bewohner – 0.5 Vernetzt denken. Vernunft gehört laut Aristoteles zum Mensch-Sein – 0.6 Zur Gestalt der untersuchten Orte. Ziel und Positionierung – 0.6.1 Eindrücke bei der ersten Ortsbegehung – 0.6.2 Abfassung und Auswertung des Berichts – 0.6.3 Zu der von uns verwendeten Sprache – 0.6.4 Hauptziel unserer Studie – 0.6.5 Positionierung und Grundüberlegungen (Hypothesen)
1. KONTRASTTOURISMUS UND CYBERURLAUB. FORSCHUNGSSTAND – UND: DIE PLASTIKBERGE MIT EWIGEM SCHNEE IM GLASSTURZ RUFEN – 1.1 Was nehmen wir mit – vorwärts in die touristische Stein-zeit? – 1.2 Gibt es eine Berufung zur Armut? – 1.3 Medien-Katastrophen – 1.4 Gefahren des Schi Fahrens? – 1.5 Ökonomisches und systemisches Denken. Forschungsstand – 1.6 Umweltbewußt zu denken ist eines, zu handeln etwas anderes – 1.7 ErMUTigung – 1.8 Kulturelle und gemeinschaftliche Tourismusfolgen – 1.9 Der Plastikberg mit ewigem Schnee im Glassturz ruft – 1.9.1 Von Holy Days zu ‘Holidays’ – 1.9.2 Virtueller Hyperklick im Erlebnispark – 1.10 Kontrasttourismus als Reisen ins Innere – 1.10.1 Im Kreuzfeuer
2. ZUR METHODE DER AKTIONSFORSCHUNG – 2.1 Klärung der Ausgangssituation der Studie und der Basishypothesen – 2.2 Die Durchführung der Studie selbst – 2.3 Be-‘gut’-achter? – 2.4 Unser Dank
3. GESPRÄCHSPROTOKOLLE MIT GESCHICHTLICHEN NOTIZEN UND WIRTSCHAFTS-DATEN – 3.1 Geschichtliche Notizen und Wirtschaftsdaten – 3.2 Gesprächsprotokolle – 3.2.1 „Bergbauer-Sein ist … ein anstrengendes Hobby!" – 3.2.2 Den Gästen in Familien nahe sein und das Abstand-Halten. Die Sicht der zumeist nichtbäuerlichen Privatzimmer-VermieterInnen – 3.2.3 „Bitterer Kaffee" oder „Is’ schon fein in Gaschurn". Das Dienstpersonal – 3.2.4 Tourismus aus örtlicher Expertensicht
4. ANALYSE UND SYNTHESE (ZUSAMMENSCHAU) – 4.0 Die demokratische Legende vom Urlaub aller – 4.1 Tourismus als Wirtschaftszweig in der Gemeinde Gaschurn – 4.2 Tourismusgemeinde und Ökologie – 4.2.1 Die PS-Gesellschaft. Ein Schibus oder zehn Pkws? – 4.2.1.a Verkehrs-Ist-Zustand im Tourismusdorf – 4.2.1.b Verkehrs-Ist-Zustand auf der Makroebene – 4.2.1.c Vieles im Ver-kehr läuft ver-kehrt. Die Rakete Auto – 4.2.1.d Touristische Konsequenzen, Forderungen und Maßnahmen l Zum Einsatz von Hubschraubern – 4.2.2 Ortsbild und Bauplätze – 4.2.3 Der „leidige" Müll – 4.2.4 Bergbauern: Ökologie und Tourismus – 4.2.4.a Wünsche von Bergbauern an Wanderer, Schi- und Autofahrer – 4.2.4.b Bäuerinnen und Bauern unter Alltagstreß. Urlaub am Hof – 4.2.4.c Rückgang der Almwirtschaft und Umweltfolgen. „Hängemähen und Aufforsten als Gästehobby?" l Rinder: natürlich ohne Horn l „Heute gibt’s kaum noch Sennerinnen!" – 4.2.4.d Liftgesellschaften und bäuerliche Interessen: Den Bauern eine hohle Nuß? – 4.2.4.e Kommunale und Landesunterstützung l Andere Positivbeispiele österreichischer Gemeinden, die Bergbauern fördern – 4.2.4.f Für eine kleinbäuerliche Landwirtschaft im 3. Jahrtausend! l Zur Landwirtschaft im allgemeinen l Starke Biolandwirtschaft in Österreich l Berglandwirtschaft: „Lage ernst, aber nicht hoffnungslos"!? l Pointierte Akzente – 4.2.5 „Snomax" und Präparieren von Schipisten – 4.3 Menschen hinter touristischen Fassaden – 4.3.1 Der soziale Kitt in der Gemeinde und gestörtes Miteinander. Eine Skizze – 4.3.2 Beruf versus „Privatleben" – 4.3.2.a Wirtschaft und menschliche Beziehungen l Gegen- und Nebeneinander im Dorf l Wirte und „inneröstereichisches" Dienstpersonal im Ort l „Waren eh’ nur Ausländer!" Aussage zum Brand bei (Ex-) Jugoslawien. „Gast"-ArbeiterInnen und Gast-Geber im Dorf – 4.3.2.b Privatleben der Vermieterinnen? l Berichte von Vermieterinnen – l Sonstige Betätigungen in der arbeitsfreien Zeit – 4.3.2.c Tourismuskinder als Zeit-„Diebe"? l „Seid keine Sklaven des Gastes!" Kindsein im tourismusintensiven Innermontafon (Vorarlberg) l Ein Orts-„Kaiser", der Bürgermeister von Fulpmes, schüttelt den Kopf. Stubaital in Tirol l Einzelnotizen zu Fremdenverkehrsschulen – l (Sozial-) Pädagogische Streicheleinheiten und (politische) Appelle. Resumé und pädagogische Folgerungen – 4.3.3 Kulturelles in Dörfern – 4.3.3.a Wandel der Sprache – 4.3.3.b Freude und Krampf mit der Tracht – 4.3.3.c Öffentliche Feste und Bräuche – 4.3.3.d Vorträge und Konzerte – 4.3.3.e Notizen zu realer Alltagsethik l Soziale Probleme und Gesundheitliches l Offene, direkte Sprache und Konfliktfähigkeit l Die Rollenkonflikte des Bürgermeisters – 4.3.3.f Die Einheirat von Fremden – 4.3.4 Wirtschaftliche und religiöse Sinngebung in ländlicher Alltagswelt – 4.3.4.a Wirtschaftliche Einstellungen. „Ihr Gott ist der Schnee." – 4.3.4.b Das „göttliche Ja zum Urlaub" – 4.3.5 „Jede Tradition war einmal eine Innovation!" Folgerungen und Forderungen – 4.3.5.a Verschwinden die Dörfer? – 4.3.5.b Fundamentsätze. Kulturnotizen zum ländlichen Raum l Baustil als regionales Gewand und nicht als „Behübschung" l Das regionale Selbstverständnis, Montafoner zu sein l Regionale Musik, Feste und Bräuche l Der regionale Tisch. Bürgerbeteiligung l Innere Dorfentwicklung 4.3.5.c Hippokratischer Eid für Kultur- und Tourismusmanager – 4.3.5.d „Nur wer zu Hause ist, kann Gäste empfangen." – 4.3.5.e Der programmatische Ausblick
PRESSESTIMMEN UND ÄUßERUNGEN ZUR 1. AUFLAGE
AUTORNOTIZ
BIBLIOGRAPHIE – ZITIERTE UND WEITERFÜHRENDE ALLGEMEINE BEITRÄGE
IN MEDIEN UND LITERATUR
Prof. Dr. Mag. mult. Hans Högl ist Medien- und Bildungssoziologe, studierte 1967-73 an der französischen Fakultät der Universität Löwen (Belgien) Kommunikationswissenschaft (lic.) und Soziologie der Entwicklung und des sozialen Wandels (lic., Mag.); Dissertation in Wien über Objektivität in der Qualitätspresse: Ein Textvergleich von LE MONDE und der FRANKFURTER ALLGEMEINEN zu den „Pentagon Papers" (Dr. phil. in Soziologie); philosophisch-theologische Studien: Universität Innsbruck (Mag. theol.). |