Einbandgrafik: Gerson Kovács, 1140 Wien: „Die
VerGELDung der Schöpfung".
Kann ein neues, zinsloses Geldsystem
Was ist krank an der Geldwirtschaft?
Für den Fall der Abschaffung von Zins und Zinseszins versprechen neuere Autoren der sogenannten „Freigeld"-Bewegung,
In einem Diskussionsbeitrag zum Thema „Geld, Zins und Gewissen" stellte der Wirtschaftspublizist Wolfgang Kessler dazu fest:
„Angesichts dieser Hoffnungen der Freiwirtschaftslehre verwundert es nicht, daß die Schar ihrer Anhänger vor allem unter Ökologen, aber auch unter Christen immer größer wird. Speziell in christlichen Kreisen ist die Gegnerschaft zum Zins weit verbreitet. Für viele Ökologen übt die Aussicht auf eine umweltverträgliche Kreislaufwirtschaft eine große Faszination aus. Ähnliches gilt für manche Politiker aus der Reformbewegung ‘Bündnis 90’ in den neuen [deutschen] Bundesländern. Vom real existierenden Sozialismus, den sie überwinden halfen, angeekelt und vom Einbruch des Kapitalismus schockiert, sehen sie in dem Anspruch der Freiwirte, die reine Marktwirtschaft durch die Abschaffung des Zinses vom gierigen Kaptalismus zu befreien, den vielzitierten ‘dritten Weg’.
(…) Dabei ist eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Freiwirtschaftslehre mehr als überfällig, ist die Faszination, die sie ausübt, doch auch Ausdruck der Sehnsucht vieler Wirtschaftskritiker nach einfachen Wegen aus den komplexen Problemen der Zeit."
Auf Anregung des Herausgebers ist der Tiroler Nationalökonom Gerhard Niederegger dem dringenden Bedürfnis nach einer grundlegenden Auseinandersetzung nachgekommen. Er hat das vorliegende informative Sachbuch unter ausführlicher Berücksichtigung maßgeblicher Befürworter und Kritiker der älteren wie auch der neueren Freigeldbewegung verfaßt.
Hauptpunkte der Freiwirtschaftslehre werden auf Stichhaltigkeit geprüft
wie z.B. die von Freiwirten vertretene Ansicht, daß in den Preisen eine
Zinslast von 50% enthalten sei und daher „das Zinssystem die bequemste und
undurchsichtigste Art von 'Sklavenhaltung' und Ausbeutung der Mehrheit der Menschen
durch eine kleine Minderheit" sei (Margrit Kennedy).
Pro und Kontra „Freigeldsystem" – EINE ZITATENAUSWAHL
Vorwort des Herausgebers: ZUR AKTUALITÄT DER THEMATIK
I. GESCHICHTE DER FREIGELDBEWEGUNG – Silvio Gesell (1862-1930) – Die „klassische" Freigeldbewegung – Die „moderne" Freigeldbewegung
II. HAUPTTHEMEN DER FREIGELD-THEORIE – Einführung: Das Schwundgeld als das „ideale Geld" – Exkurs 1: Die verschiedenen Bezeichnungen für die neue Geldform – Das Problem der Inflation – Zins und Zinseszins als Grundübel der Wirtschaft – Exkurs 2: Das christliche Zinsverbot – Exkurs 3: Was bedeutet „Zinseszins"? – Die ökonomische Krise (Konjunktur) – Exkurs 4: Das Schwundgeld-Experiment von Wörgl – Die ökologische Krise (Wachstum und Umwelt) – Die soziale Krise (Der Zins in den Preisen) – Die Schuldenkrise des Staatshaushalts – Die Schuldenkrise der Dritten Welt
III. KRITIKER DER FREIGELDTHEORIE – Eugen Böhler (1933) – John Maynard Keynes (1936) – Typische ältere Lehrbuchautoren (1926-1955) – Otto Schilling – „Christliche Wirtschaftsethik" (1956) – Oreste Popescu im „Handbuch der Sozialwissenschaften" (1965) – Wolfgang Kessler – „Freies Geld – kein Königsweg" (1993) – Exkurs 5: Ethisch orientierte Geldanlage – Exkurs 6: Neue Tauschsysteme – Bernd Senf, ein Freigeldanhänger (1995) – Wolfgang Schmitz, ehemaliger Nationalbankpräsident (1996)
IV. ERGÄNZENDE BEMERKUNGEN – Sonstige Geldreformer – Exkurs 7: Die Geldschöpfung – Geld, Zins und Gerechtigkeit.
NACHWORT DES HERAUSGEBERS: Zur Entstehungsgeschichte des Buches
ILLUSTRATIONEN AUS DER FREIWIRTSCHAFTSLITERATUR
ANHANG: Argumentieren die Zinsgegner mit Fantasiezahlen?
Podiumsdiskussion und Schriftverkehr über „Ökologische Geldwirtschaft"
ANHANG DES HERAUSGEBERS:
Wilhelm Hankel, John Maynard Keynes und Hans Christoph Binswanger: Sind sie
Vertreter der Freigeldbewegung?
Oder: Elend und Überwindung der herrschenden Geldwirtschaft
LITERATUREMPFEHLUNG ZUM ANHANG DES HERAUSGEBERS
PERSONENREGISTER
Dipl.-Volkswirt Gerhard Niederegger, Jahrgang 1937, geboren in Bruneck, Südtirol, Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck; wandte sich beruflich der Betriebswirtschaft zu und war als Bilanzbuchhalter, Kostenrechner, Controller und als Leiter des Rechnungswesens vor allem in der Industrie tätig; daneben spezielles Interesse einer umfassenden geisteswissenschaftlichen Bildung. |
Fragen der Gesundheit und des Umweltschutzes, der Gesellschaft und Politik,
Psychologie und Pädagogik, Literatur-, Philosophie- und Religionsgeschichte,
Ethik und Ästhetik bildeten den Schwerpunkt eines Übersichtswissens,
das er sich im Laufe der Jahrzehnte in kontinuierlicher Kleinarbeit erwarb.
Ideen zu einer neuen Wirtschaft und Kultur"
Meßnart Verlag, Innsbruck 1992, 563 Seiten.
Dazu:
REGISTERBAND mit 1200 Stichwörtern"
1996 erschienen im Verlag für Ethik + Gesellschaft, Wien, 60 Seiten.
Als größerer Artikel: Begriffserklärung in Sachen
Umwelt", Zeitschrift für Ganzheitsforschung, Philosophie
Gesellschaft Wirtschaft, Wien, 39. Jahrgang, Heft IV/1995, Seite 196-210,
Sonderdruck.